eco (von oikos, griech.) = Haushalt

mental = geistig

Nachhaltigkeit ist in erster Linie Verhaltenssache
Das Umweltproblem ist weder in seiner Existenz, noch in seiner Ursache zu leugnen. Das ist insofern bemerkenswert, weil vor gar nicht allzu langer Zeit gerne ueber Wetterveraenderungen geredet wurde, die es doch schon immer gegeben habe und somit beim aktuellen Klima doch wohl auch alles im gruenen Bereich sei, man solle sich nicht graemen, sondern ein Jeder weitermachen wie es beliebt. 2020 ist es mehr als nur eine Ahnung, dass der aktuelle Oekozustand nicht nur hochgradig bedrohlich ist, sondern auch als menschgemacht akzeptiert werden muss. Jeder der das noch anzweifelt erscheint unglaubwuerdig. Um uns zu dieser Erkenntnis durchzuringen haben wir 30 Jahre benoetigt, heute braucht man sich nicht mehr zu verstecken, wenn man ueber Nachhaltigkeit sprechen moechte und das ist ein Meilenstein auf dem Weg, Nachhaltigkeit auch wirklich zu praktizieren. Der Paradigmenwechsel einer gruenen Gesellschaft basiert auf dem Gedanken, das BIP als ultimatives Mass fuer den Wohlstand einer Volkswirschaft abzuloesen durch weiche Parameter wie zB den Grad der Zufriedenheit, Erscheinungen der Solidaritaet, gesellschaftliche Wertschaetzung von Tugenden ...

Eigentlich sollte sich die Menschheit gluecklich schaetzen, denn waeren die Umweltprobleme Folge einer wie auch immer gearteten transplanetaren Ursache, koennte der Mensch den Aenderungsprozess kaum beeinflussen und trotzdem: Bei der Suche nach Loesungen, scheiden sich die Geister, denn das Umweltproblem auf Platz 1 zu setzen wuerde bedeuten, alle sonstigen Notwendigkeiten, Beduerfnisse und Wuensche dem Ziel des Umweltschutzes unterzuordnen und dazu mangelt es immer noch an Bereitschaft und auch an Wissen bzw. Vorstellungskraft, im Zweifelsfalle an Mut zum Experiment:

Lebens- und Konsumstil aendern!

How to do it? Wie soll das fuktionieren?

Ist die Lage immer noch nicht ernst genug?

Die Menschen sind sehr viele geworden, die Lebensstile und Beduerfnisse sind in gewisser Weise heterogen. Homogen sind die sog. Bequemlichkeit, die Angst zu kurz zu kommen, sowie die schlechte Angewohnheit Lasten lieber auf Andere abschieben zu wollen, als diese selber zu tragen. Verzicht und Wachstumsbeschraenkungen kommen sowohl bei den kollektiven als auch bei den individuellen Denk- und Verhaltensidealen nur schlecht aus der Ecke des Unrealistischen, des Weltfremden, wenn nicht gar des Religioesen heraus.

Wieso soll der eine sein Auto zugunsten des Fahrrades stehen lassen, solange der andere noch lustig mit seinem Privathelikopter herumfliegt.

Kulturelle Standards scheinen in Gewohnheit und Selbstverstaendlichkeit zementiert. Es tauchen viele Fragen auf, die noch keine Antworten haben - das verunsichert ungemein und wird konsekutive faelschlicherweise mit der Aussage gekontert, weitreichende Verhaltensaenderung seien unmoeglich und somit steht die Suffizienz immer noch im Verdacht niemals eine ernst zu nehmende Loesungsstrategie fuer unsere Umweltprobleme werden zu koennen.

ecomental schlaegt eine Sammlung von 6 Blickwinkeln vor, die helfen sollen Entwuerfe bzw. Produkte in ihrer Tragfaehigkeit hinsichtlich einer Bewusstseinspraegung in Richtung Nachhaltigkeit selber zu pruefen:
Genauso wie das gesamte Suffizienzthema bisher nur subjektiv gelesen werden kann, sind auch die sechs ecomentalen Blickwinkel anders als die Kriterienkataloge von Dieter Rams, Lucius Burckardt etc. eher als Konstruktionshilfen fuer die Bildug einer eigenstaendigen Position pro gutem Design im Kontext Nachhaltigkeit zu verstehen:
Originaltext von 1998

aus: Design ist okay ISBN 3-86068-119-2

Unter framework finden sich diverse Arbeiten oder Beobachtungen, die als Rahmenbedingungen fuer die Entstehung oder Uebungsstuecke waehrend der Entwicklung des ecomentalen Gedankens entstanden.