TOUT LE MONDE

Als die Welt noch kleiner war, konnte man auch kleiner denken. "Damals" hatte man z.B. Salzaeure selbstverstaendlich in Fluessen entsorgt, denn wenn sie ordentlich verduennt war, schien dieser Usus weitestgehend ungefaehrlich ... Bei den Gewaessern sind wir schnell mit dem Prinzip des Verduennens vorsichtiger geworden und auch bei der Luftverschmutzung hat man heute Grenzwerte festgesetzt, die eine Minimalverduennung garantieren oder zumindest fordern. Allmaehlich duenkt der Menschheit, dass Verduennung idealereise durch die Vermeidung zu ersetzen ist: Man weiss, dass Verduennung keine Garantie gegen Schaedigung der Umwelt darstellt, sondern im Gegenteil beleuchten die Probleme mit den weltweit auftretenden Kunststoffpartikeln sehr plastisch, dass die Unsichbarmachung durch Verkleinerung lediglich dazu fuehrt, dass dieselben Stoffe nun zwar nicht mehr umsere schoene Landschaft verschandeln, dafuer aber ungehindert in alle Organismen eindringen koennen.

Das Umweltgeschehen hinsichtlich Ressoucen, Beute und Handel, sowie Emissionen global ernst zu nehmen heisst ab sofort die Strategien fuer den Umweltschutz weniger auf Kanalisieren oder Kaschieren auszurichten, sondern Vergiftung stoppen zu lernen, was unweigerlich mit einer Verringerung von Konsum zu tun hat. Wenn die kulturellen Errungenschaften insbesondere der letzten beiden Jahrhunderte (bei demnaechst mglw. 9 Mrd Weltbevoelkerung) selbstzerstoererrisch in ihrem Ressourcen-, Energiebedarf und Outputvolumen wirken, dann muss unsere Spezies - will sie ueberleben - lernen das Verhalten zu aendern. In diesem Sinne zwingen uns die Nachteile der Weltgemeinschaft zu Achtsamkeit und Suffizienz als individuelles und kollektives Ueberlebensprinzip, aber auch die Vorteile einer Solidargemeinschaft sind in Redensarten wie „das Ganze ist mehr als die Summe der Teile“ oder „eine Hand waescht die Andere“ praesent. In diesem Sinne ist Solidaritaet schon im KleinKlein des Alltags zu trainieren um Zukunft zu gestalten, denn auch hier kann Masse wirksam werden. Das Produktdesign besitzt Mitsprache und Verantwortung bei dem globalen Umweltgeschehen und wir sollten sehr bewusst in Richtung Solidaritaetsverhalten Lifestyle und Design gewissenhaft pruefen.

eine Hand waescht die Andere
das Ganze ist mehr als die Summe der Teile
Lifestyle fuer 9 Mrd Leute

ingex

Das lokale Denken wurde spaetestens mit dem Beginn des 20sten Jahrhunderts durch das globale Denken abgeloest. Das funktioniert aber noch nicht reibungslos, weder bei den Rechten, noch bei den Pflichten. Dass wir keine Wahl mehr haben ahnen wir, trotzdem hilft es, genau das mal aufgeschrieben zu sehen, warum solche Plakate durchaus Sinn zu machen scheinen. Selbst Steven Hawking stellt in seinem letzten Buch die Vision eines Planeten B zum Ausweichen als erforschenswert dar, wen wundert es da noch, dass die Menschheit so weiterzumachen versucht wie bisher.

Man kommt sich schon vor wie der Frosch im Wasserbad, welches nur langsam erhitzt wird und den Frosch dadurch angeblich davon abhaelt die Flucht zu ergreifen, bevor er infolge Ueberhitzung stirbt. Lediglich die Chancen den Topf zu verlassen wie in der Analogie, sind dem Menschen auf dem Globus verhindert, solche Flucht gab es nur im Kontext lokaler Verschmutzungen: Zu schlechte Luft, zu laut, verunreinigtes Wasser etc, da musste man eben mal den Ort wechseln. Heute denken wir global und da gibt es nur die eine Ueberlebenschance, naemlich den Temperaturanstieg zu stoppen, es gibt kein Ausweichen mehr, von der Verschmutzung des Planeten ist kein Fleck mehr ausgeschlossen.

Konsens zu schaffen ist manchmal schon bei zwei Menschen schwierig, bei 9 Mrd erst so richtig. Hinzu kommt die Komplexitaet der Probleme und was die oekologische Debatte konsekutive Verhaltensweise angeht, stehen sich da sehr heterogene Vorstellungen ueber Notwendigkeiten und Luxus als Lifestyleideen gegenueber. Dass die Rahmenbedingungen zwingender werden wird gerne verdraengt, und sollte eigentlich als Katalysator fungieren, die zugrunde liegenden Interessenskonflikte beizulegen um wieder handlungsfaehig zu werden. Wenn sich viele Kleine zusammenfinden, koennen selbt die grossen Gegner in die Flucht geschlagen werden. Das ist einer der Vorteile von grossen Gemeinschaften.
Diese Saege kann nur von zwei Menschen gleichzeitig bedient werden, diese beiden Menschen muessen sich aufeinander einstellen, einen gemeinsamen Rhythmus finden und das bedarf der Uebung. Das gleiche gilt auch fuer eine Gemeinschaft. Wenn man unsere Kultur observiert stellt man trotzdem fest, dass die meisten Tendenzen Innovationen zu entwickeln in die entgegengesetzte Richtung zeigen, Spielzeuge, Werkzeuge etc, die moeglichst von einer Person allein bedient und genutzt werden koennen, ohne sich dabei auf andere einlassen zu muessen. Die ueblichste Erscheinung eines Miteinanders findet sich dann im Wettkampf, also doch wieder in einem Gegeneinander. Selbst das Ballspiel, welches allein (zB gegen eine Wand) schnell langweilig wird, funktioniert in unserem Verstaendnis nur als Wettbewerb, lediglich bei der Benennung wird das Wort Kampf durch das Wort Spiel ersetzt. Vielleicht sind der Paartanz oder akrobatische Zirkusauffuehrungen hier die richtungsweisenden Ausnahmen, die nur mit einem echten Miteinander funktionieren, genauso wie Beziehung oder Gemeinschaft.
Ein anderer Klassiker ist die Wippe, auch hier kommt man alleine nicht klar, sondern muss sich mit der Eigenart des Partners einrichten, damit die Zeit erfuellt genutzt werden kann.
Positives Denken ist das A und O (wie man so sagt). Der Mensch ist als Individuum so entworfen, dass ihm realtiv unabhaengig von den Rahmenbedingungen Hoffnung und Zuversicht moeglich sind und das ist eine gewaltige Qualitaet.

Wenn wir das positive Denken nutzen, werden sich erstaunlicherweise auch die Fakten aendern oder etwas anders formuliert es die Psychologie: Die Einstellung aendert die Dinge. Damit landen wir an dieser Stelle wieder beim selber machen (diy), denn das ist wohl der einzige Weg fuer die Formung unseres Bewusstseins und Unterbewusstseins darueber, wie wir mit Umwelt und Umfeld mental und tatsaechlich interagieren.

Wenn man den Bleistift bis zum letzten Stummel aufbraucht ist man da angekommen wo wir im Interesse der Nachhaltigkeit mit allen Nutzungen oder Verbraeuchen hin sollten: Eine - urspruenglich - selbtverstaendliche Form des Haushaltens, welche unsere Ressourcen plakativ respektiert, weil sich jede Form des Verbrauchs durch Gebrauch auf den unmittelbaren Gegenstand fokussieren sollte, besser als der weitschweifende Blick auf das Tun oder Nichttun Anderer ...
Eine Doppelgarage am Hang spart nicht nur ein Dach, sondern vor allem den Platz fuer eine komplette Garage: Am Hang gebaut kann die untere Garage von rechts befahren werden, die obere Etage hangseitig auf diesem Bild von links - zusehen ist lediglich das Fenster auf der Rueckseite bzw die Seite der Auffahrt mit einem Gelaender fuer die Fussgaenger.
Haben die eigentlich noch alle Gläser im Schrank, fuer nur 20 Gramm Nutella ein eigenes Glas produzieren und verticken (als ob das normal sei), da koennte man ja gleich bei Spagettis jede Nudeln einzeln verpacken, vielleicht faellt dann den Leuten auf, dass gemeinsames Ueberleben auf dem Globus so nicht funktioniert kann ..